Landgemeinde Wiesendorf (Schodmak)   [Siódmak]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Das Dorf Schodmak ist bei dem "Abbau" des gleichnamigen Vorwerks entstanden. Nach der Gründungsurkunde vom 18. Juli 1786 (Ostpr. Fol. Ortelsburg 15 589) wurden die Vorwerksländereien (15 H 22 M 99 R magdeb.) fünf Kölmern (Peter Symanzik, Christoph Smollan, Paul Litteck, Christian Kompa und Michael Kollodzey gegen einen jährlichen Zins von 125 Rthl erbverschrieben. Am 23. Oktober 1798 erfuhr die Dorfgemarkung eine Vergrößerung um eine H 15 M magdeb: "Corpeller Forstland." Am 13. Mai 1817 wurde Schodmak (fünf Wirte, Schulz: Paul Rosinski) "wegen der bisherigen Forstweidegerechtsame in der Corpeller Forst (39 Stück Großvieh) mit 90 Morgen magdeb. abgefunden".

Zu Schodmak gehörten:
1. Gut Lentzienen: 25. Januar 1701: Erbverschreibung. 23. Oktober 1798: 1 Erbverschreibung für den kölmischen Gutsbesitzer Friedrich Link zu Wolka, alias Lentzienen über einen Scheffelplatz von 35 M 140 R im Jagen 320 Korpeller Forst. 25. Januar 1824: Erbverschreibung für Ludwig Wollschläger (339 M 98 R). 12. September 1878: Die dem Gutsbesitzer Ulrich Wollschläger gehörenden Wiesen "Moschingrund", 300 M, wurden von Forst Korpellen abgetrennt und mit Gutsbezirk Lentzienen vereinigt. 1913: Gutsbezirk Lentzienen 213,1 ha, 76 Einwohner. Ferdinand Wollschläger. 1927 mit Schodmak zu einer Landgemeinde vereinigt.

2. Gisöwen: 11. Dezember 1765: Verschreibung für Schatullkölmer Friedrich Herbig. 11. Oktober 1826: Unterförsteretablissement Neu Gisöwen im Jagen 104 des Forstbezirks Korpellen. 19. Januar 1835: Erbpachtkontrakt für Unterförster Herbig über 122 M 51 R preuß. im Jagen 88. 1927 Vereinigung mit Schdmak zu einer Landgemeinde.

3. Bahnhof Wiesendorf: 1900 Anschluß an die Bahnlinie Ortelsburg-Willenberg.

1939 gehörten zu Wiesenberg (Schodmak) 26 landwirtschaftliche Betriebe: 16: 0,5-5 ha, 1: 6 ha, 9: 20-100 ha. Die Schule war während der Regierung Friedrich Wilhelms III. gegründet.

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Jakob Jaschinski: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurde Jakob Totzek erschossen. Auf der Flucht starben drei Personen. Fünf Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen. Zwei Soldaten werden vermißt."

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Ludwig Littek   2. August Lipka   3. Gustav Tarra   4. Gustav Dorka   5. Anna Lischewski   6. Willy Bauroth   7. Johann Dzondzey   8. Gustav Preuschat   9. Fritz Losnitzki   10. Max Konopka   11. Ludwig Ollesch   12. Wilhelm Totzeck   13. Karl Kudla   14. Gottlieb Lippek   15. Wilhelm Marzinzik   16. Gottlied Gradowski (Ortsteil Lentzienen)

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg