Landgemeinde Heideberg (Saborowen)   [Zaborowo]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Das genaue Gründungsdatum konnte nicht ermittelt werden. In der Mensguther Amtsrechnung 1628 findet sich bei Saborowen der Vermerk, daß von der 12 H großen Dorfgemarkung nur sechs besetzt seien. In der Amtsrechnung des Jahres 1700 ist Saborowen unter den "Dörfern so ganz wüst" aufgeführt. Das Mensguther Grundbuch Ostpr. Fol. 15568 bringt folgende Notiz: "Die Dorfschaft hat ein erstes Privileg am 15. Mai 1741 erhalten. Hier sind allerdings nicht alle Angaben und Dienste der fünf Wirte aufgeführt. Jetzt zweite Urkunde vom 6. April 1790: Fünf Wirte: Matthias Benedikta, Johannes Frassa, Midrael Zargutzki, George Lux, Martin Polith zu erbfreien Rechten. Zehn Hufen Erbfreiland. Drei Taler 30 Groschen Zins pro Hube. Vermögensumstände sehr schlecht, nie besser gewesen. Heubedarf muß aus bischöflicher Forst gedeckt werden". Die Mensguther Prästationstabelle 1801 verzeichnet sieben Assekuranten auf 27 H 4 M 123 R magdeb. Im Jahre 1840 umfaßte die Dorfgemarkung 814 M 163 R preuß. Über die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes in den folgenden Jahrzehnten schweigen die Akten. 1939 waren im Dorf 14 landwirtschaftliche Betriebe: 5: 0,5-5 ha, 1: 7 ha, 1: 13 ha, 7: 20-100 ha. Schulisch gehörte Heideberg zu Graskau.

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Paul Waleschkowski: Beim Einmarsch der Russen wurden August Durandt und sein 14jähriger Sohn Bernhard verschleppt. Der Vater Durandt ist etblindet zurückgekehrt, sein Sohn soll in Rußland ermordet sein. 11 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, zwei Soldaten werden vermißt.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Josef und Ottilie Waleschkowski   2. August Durand   3. Franz Böhnke   4. Josef Palmowski   5. August Repschläger   6. Maria Zink   7. Anton Raschkowski   8. Anton Raschkowski (Sohn)   9. Bombek und Gayk   10. Schmiede von Anton Raschkowski (Sohn)   11. Maria Neubaum, Witwe   12. Wilhelm Berg und Linka

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg