Landgemeinde Lindengrund (Wysokigrund)   [Wysoki Grąd]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Wysokigrund ist als Schatulldorf gegründet. In der Gründungshandfeste vom 3. Februar, konfirmiert am 15. Mai 1686, werden Caspar Bieber und Casimir Sadlowski als Siedler erwähnt. Sie hatten von jeder Hufe jährlich 12 Mark an Zinsen zu zahlen und sollten "sich allen Wildbretschießens auch Schlingenstellens nach Wild und Vögeln bei hoher Strafe enthalten". Über die Entwicklung von Wysokigrund in den folgenden 100 Jahren schweigen die Akten. Die Friedrichfelder Prästationstabellen 1781 bringen einige Angaben über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Schatullbauern: "An Heu gewinnt jeder Wirt ca. 4-6 Fuder, der Heubedarf muß zum Teil in Polen gedeckt werden. Viehbestand der drei Schatuller: 7 Pferde, 1 Fohlen, 1 Ochse, 9 Kühe, 6 Jungvieh, 45 Schafe, 19 Schweine. Vermögensumstände sehr mittelmäßig. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht und verkaufen Leinwand nach Polen."

Bei der Separation der Puppener Forst 1787 wurde die Dorfgemarkung um zwei H 33 M magdeb. Scheffelplätze und Wiesen vergrößert. 1824 verzeichnen die Friedrichsfelder Prästationstabellen acht Schatullwirte (Schulz: Adam Maletz); 1835 nutzten neun Wirte und ein Schulmeister 13 H 13 M 165 R. 1894 (8. Januar) werden die Siedlungen Kokosken (seit 16. Juli 1938: Kleinlindengrund) und Lipniak (seit 16. Juli 1938: Lindenheim) mit Wysokigrund zu einer Landgemeinde vereinigt. Schatulldorf Kokosken (7 H 24 M 8 R preuß.) war am 26. Juli 1784 gegründet, 1835: ein Gutsbesitzer Friedrich Gotzheim, drei Schatuller, zwei Eigenkätner, ein Erbfreier. Lipniak bei Farienen: 3 H 1 M 257 R Oletzk., wurde am 24. Mai 1787 gegründet. 1939 hatte Lindengrund 30 landwirtschaftliche Betriebe. Die Schule im Dorf: eine Gründung Friedrichs des Großen.

Nach einem Bericht von Johann Kiparski wurden Martin Bednarz und Pidun von Russen erschossen. Ein Einwohner von Kleinlindengrund ist als Wehrmachtangehöriger gefallen, zwei Soldaten werden vermißt.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Fritz Kowalik   2. August Pillath   Lindenheim: Gustav Wnendt

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg