Landgemeinde Neu Werder   [Maliniak]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Nach dem Willenberger Grundbuch 15 615 ist das Dorf "von neun Eigenkätnern, die bisher auf dem Lattanaetablissement ansässig gewesen waren, am 11. Juni 1821 aus den Resten der Jagen 3, 4, 5, 6 des zur Corpeller Forst gehörigen Dlotower Reviers gegründet" und hat den Namen Neu Werder erhalten. "Die Ortschaft", so heißt es im Grundbuch, "ist nebst den nahe derselben liegenden Holländereien zur Kirche in Willenberg und zur Schule in Nowojowitz gschlagen." Nach der von Kondukteur Lengnick durchgeführten Vermessung umfaßte die Dorfgemarkung 912 M 94 R preuß. Die Gemeinde zahlte von 1824 ab einen jährlichen Kanon von 90 Talern. Zu den ältesten Siedlern zählte Martin Plewka und Johann Gorray. Laut Verfügung der königlichen Regierung vom 12. August 1828 wurden den neun Wirten die von ihnen bisher genutzten Ländereien, welche nach Angabe von Kondukteur Dühring 67 M 90 R preuß. umfaßten, zu Erbpachtrechten verschrieben.

Nach der 1841 abgeschlossenen Separation wohnten in Neu Werder 11 Erbpächter. Bemerkenswerte Fortschritte in der wirtschaftlichen Entwicklung des Dorfes lassen sich erst nach der Regulierung des Waldpuschflusses feststellen.

1939 gab es in Neu Werder 11 landwirtschaftliche Betriebe: 1: 0,5-5 ha, 4: 10-20 ha, 6: 20-100 ha. Von diesen waren sieben Ausbauhöfe.

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir einem Berichte von Ottilie Fidorra folgende Angaben: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurde Johann Garay ermordet. Verschleppt wurden: Emma Jakowski, Emilie Jakowski, Julius Malsatzki. Zwei Personen kamen auf der Flucht ums Leben. Sieben Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, zwei Soldaten werden vermißt."

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Heinrich Sakowski   2. Friedrich Wilkop   3. Adolf Buttler   4. Friedrich Kiy   5. Julius Malsatzki   6. Emil Fidorra   7. Wilhelm Wirzoch   8. Albert Nikutta

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg