Landgemeinde Bärenbruch   [Niedźwiedzie]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Nach einer in der Friedrichsfelder Prästationstabelle 1835 enthaltenen Notiz ist "Dorf Baehrenbruch 1803 erbaut". 17 Erbpächter und vier Eigenkätner nutzten 37 H 6 M 144 R preuß. Eine zu diesem Zeitpunkt ausgestellte Gründungsurkunde ist nicht vorhanden. Der Ostpr. Fol. 15532 verzeidrnet eine am 14. September 1819 ausgestellte Handfeste. Unter 18 Wirten werden in dieser Quelle Martin Kubucz (Schulz), Karl Klein und Johann Neumann erwähnt. Das Dorfareal unfaßte 1116 M 144 R magdeb. Am 12. April 1869 wurde Bärenbruch durch Kabinettsordre unter Abtrennung vom Gutsbezirk des Forstreviers Friedrichsfelde zu einem selbständigen Gemeindebezirk erklärt.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes wurde duch zwei Momente entscheidend beeinflußt: Durch die Meliorationstätigkeit des 1869 gegründeten Friedrichsfelder Verbandes und später durch die Vorflut schaffende Vertiefung des West- und Ostkanals; durch den von Landrat von Poser veranlaßten Ausbau der Straße Ebendorf (Olschienen)-Wilhelmsthal (Gawrzialken).

1939 gab es in Bärenbruch 35 landwirtschaftliche Betriebe: (8: 0,5-5 ha, 14: 5-10 ha, 6: 10-20 ha, 7: 20-100 ha). Unter diesen waren sieben Abbauhöfe. Die Dorfschule, während der Regierung Friedrich Wilhelms III. gegründet, wurde nach 1918 modern ausgebaut.

Über das Schicksal der Dorfgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Max Kohlke: "Beim Einmarsch der Russen wurden ermordet: Frau Maria Jakubzik und deren Söhne Erich und Heinrich. Auf der Flucht starben drei Personen. 28 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, ein Soldat wird vermißt."

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Johann Stinka   2. Karl Losch   3. Gustav Puzicha   4. Gottlieb Syska   5. Wilhelm Pawelzik   6. Gustav Kalinowski

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg