Landgemeinde Neu Kiwitten (Neu Czyken)   [Nowe Czajki]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Neu Czayken ist eine im Gange der Friedrichsfelder Forstseparation entstandene Schatullsiedlung (Grundbuch Friedrichsfelde 15 535). Das Gründungsprivileg ist am 26. Februar (konfirmiert am 31. März) 1788 ausgestellt. Die Vermessung war bereits 1785 durchgeführt. 25 H 4 M 2 R magdeb. wurden sechs Schatullbauern zu Erbrechten verschrieben. Die Dorfgemarkung wurde am 3. Januar 1818 um 247 M preuß. "Forstland" in der Friedrichsfelder Forst erweitert. Die Besitzteilungen im Zuge der Separationsmaßnahmen führten zu einer Steigerung der Eigentümerzahl. Die Friedrichsfelder Prästationstabelle 1850 verzeichnet 12 Eigentümer. Drei Besitzer hatten sich ausgebaut. Im 20. Jahrhundert stieg die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe auf 19: 5: 0,5-5 ha, 6: 5-10 ha, 4: 10-20 ha, 4: 20-100 ha.

Nach einem Berichte von Gustav Rattay war "die Bodenbearbeitung seit 1925 duch Einführung moderner Maschinen sehr vervollkommnet. Die Wiesen im Dorf waren drainiert und befanden sich durch reichliche Kunstdüngergaben in gutem Zustande." Die bauliche Entwicklung in der Landgemeinde war besonders in den Jahren 1926-1932 recht lebhaft. Viele Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurden neu gebaut. Eine Dorfschule war nicht vorhanden. Die Kinder besuchten die Schule in Alt Kiwitten (Alt Czayken).

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges schreibt Gustav Rattay: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 kam kein Einwohner ums Leben. Verschleppt wurde Johann Piorunnek. Vier Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen."

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Wilhelm Sadlowski   2. Karl Sadlowski   3. Wilhelm Glaß

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg