Landgemeinde Luckau (Lucka)   [Łuka]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Die älteste Erwähnung des Ortes, "einer Aschbude mit vier Losgängern", findet sich in der Willenberger Amtsrechnung 1760. 1763 ist die Zahl der Wirte auf 13 gestiegen. Im Willenberger Grundbuch (Ostpr. Fol. 15613) findet sich ein Behandlungsprotokoll vom 14. Juni 1786. Hier heißt es: "Lucka ist ein Corpeller Forstort an der polnischen Grenze; auf den hier urbaren Acker- und Wiesenflächen sollen aus denen Eigenkätnern 14 Schatullbauernwirte angebaut werden. Das Etablissement ist realisiert nur noch nicht approbieret." Die Verschreibung zu Schatullrechten wurde 14 Eigenkätnern (u. a. Samuel Jurga, Jakob Neumann, Samuel Lipka) am 13. März 1787 (konfirmiert am 14. April) ausgestellt. Die Größe der Dorfgemarkung betrug 28 H 5 M 258 R magdeb. Jeder der Wirte war verpflichtet, "innerhalb von fünf Jahren auf seinem Grundstück ein Wohnhaus, einen Stall, eine Scheune zu bauen, Wege, Stege, Brücken innerhalb der eigenen Grenzen herzurichten und die Kinder fleißig zur nächsten Dorfschule zu schicken". In den Bereisungsprotokollen der Willenberger Prästationstabelle 1801 findet sich folgende Bemerkung über die wirtschaftlichen Verhältnisse: "Die Felder sind gerodet, die Wiesen sind gereinigt. Die wirtschaftliche Verfassung ist mittelmäßig. Die Wirte ernähren sich nur von der Viehzucht. Der Zins an die Forstkasse wird prompt bezahlt. Die Wirtschaftsgebäude sind in baulichem Zustande."

1824 (Willenberger Prästationstabelle) umfaßte die Dorfgemarkung 1758 M 27 R preuß. Die Zahl der Schatullbauern war auf 17 gestiegen. In dieser Urkunde wird eine Unterförsterei Luckabude (60 M) erwähnt: Unterförster Kulikowski. In der Willenberger Prästationstabelle 1841 werden die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern als dürftig bezeichnet. "Sie haben", so heißt es hier, "fast in jedem Jahr unter Überschwemmungen des Flusses Tribowka zu leiden". Für die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung des Dorfes wurde die Regulierung dieses Flusses bedeutsam. Sie wurde erst 1933 abgeschlossen. 152 ha fruchtbaren Acker- und Wiesenlandes wurden durch diese Aktion gewonnen. 1939 gab es im Dorfe 53 landwirtsdchaftliche Betriebe: 16: 0,5-5 ha, 18: 5-10 ha, 13: 10 bis 20 ha, 6 20-100 ha. Die Schule im Dorf war eine Gründung des Königs Friedrich Wilhelm III. 1939 wurden in zwei Klassen etwa 50 Schüler unterrichtet.

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Jakob Deptolle: Im Januar 1945 wurden von den Russen verschleppt: Adolf Sadowski und Margarete Königsmann. Sechs Einwohner starben auf der Flucht. Sieben Luckauer sind als Wehrmachtangehörige gefallen.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Karl Fiedrich   1a. Heinrich Kositzki   2. Försterei Luckabude (Förster Hans Krüger)   2a. August Trzeziak   3. Johanin Buttler   3a. Gustav Denda   4. Fritz Senf   4a. Johann Sewzik   5. Jakob Deptolla   6. Augrust Königsrnann   7. Adam Przygodda   8. Wilhelm Kensy   9. Emil Rosowski   10. Regina Kerstan   11. Gottlieb Tiburskri

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg