Landgemeinde Rogenau (Rogallen)   [Rogale]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Der genaue Zeitpunkt der Gründung läßt sich nicht ermitteln. Ob die Vermutung Saborowskis (a. a. O., S. 115) zutrifft, daß Rogallen 1436 bestanden hat, ist fraglich. Die älteste sichere Nachricht über Rogallen stammt aus dem Jahre 1468. Heinrich Reuß von Plauen verschrieb in diesem Jahre (am Tage des Heiligen Papstes Gregorius) 271½ H den Gebrüdern Hans, Friedrich, Günther und Balthasar Küchmeister von Sternberg. Unter diesen Gütern ist auch Rogenau (acht H) erwähnt. Das Gut blieb bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Küchmeister von Sternberg. In den Vasallentabellen des 17. und 18. Jahrhunderts wird Rogenau (Rogallen) stets zusammen mit Przytullen, Gronden, Maynien in einem Güterkomplex genannt. Nach einer Notiz in den Ortelsburger Hufenschoßprotokollen 1717 "sind Przytullen, Gronden und Mainien aus Rogallen gestiftet". Mitte des 18. Jahrhunderts kaufte der Neidenburger Landrat Christoph von Boyen die Güter. Um 1778 gingen sie in den Besitz der Familie von Schulz über. Im 19. Jahrhundert waren die Ländereien im Besitz der Familien von Glasenapp, von Sixtin, von Fresin, Korn. In einem Verzeichnis der über 100 ha großen Güter des Kreises Ortelsburg nach der Matrikel der ostpreußischen Landschaft werden seit 1900 folgende Eigentümer der Güter genannt:
Rittergut Rogenau (2400 M): von Sixtin, Hoebel, Oberst Hoebel, A. Hoebel (Pächter Max Determann).
Steinhöhe (Przytullen) (Gut) (1600 M): Knox, Jakobi, Haupt, Mühle, Joseph Bludau;
Gronden (Gut) (860 M): Von Strack, Führing, Korn, Hoebel, Dalbermeyer, Voss.
Das zu Rogallen gehörige Vorwerk Maynien war nach Gause a. a. O., vor 1834 eingegangen.
1927 erfolgte der Zusammenschluß der drei Güter Rogallen, Przytullen und Gronden zur Landgemeinde Rogenau.

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir Berichten von Hans Magalski und Emil Hoppe folgende Angaben: Auf der Flucht wurden Hans Voss und August Plonke von Russen erschossen. Verschleppt wurden acht Personen. Sechs Einwohner sind als Angehörige der Wehrmacht gefallen. Zwei Soldaten werden vermißt.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Die Gemeinde Rogenau bestand aus drei Gütern:   1. Rittergut: Rogenau: Arthur Hoebel. Das Rittergut war eine Zeitlang verpachtet. Der Pächter hieß Maximilian Determann   2. Gut Steinhöhe: Josef Bludau   3. Gut Gronden: Hans Voß

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg