Landgemeinde Friedrichshagen Ostpr. (Lipniak bei Liebenberg)   [Kilimany]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Das Schatulldorf Lipniak bei Liebenberg ist bei der Separation der Puppener Forst entstanden. In der Gründungshandfeste vom 22. Juli 1779 wurde "ein zur Puppener Forst gehöriges Stück Waldland (3 Hufen 18 Morgen 38 R) dem Jan Kilimann und Consorten" verschrieben. Eine von Kondukteur Daniel Johann gezeichnete Karte (Göttinger Archivlager) verzeichnet in der Dorfgemarkung: An Acker: 2 H 8 M 175 R magdeb., an Wiesen: 1 H 9 M 42 R magdeb. In der Friedrichsfelder Prästatioistabelle 1787 werden vier Schatullbauern und ein Eigenkätner auf 5 H 15 M 90 R magdeb. erwähnt. Die Nachrichten über die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes sind recht dürftig. 1840 werden in der Friedrichsfelder Prästationstabelle sechs Wirte genannt. Bemerkenswerte Fortschritte in der wirtschaftlichen Entwicklung lassen sich erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts feststellen. Seit der von Landrat von Poser durchgeführten Regulierung des Ostkanals 1932 konnten im Dorf 28 Prozent mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt werden als 1928. Der Viehbestand hatte sich in diesem Zeitraum um 30 Prozent vermehrt. 1939 gab es in Friedrichshagen zehn landwirtschaftliche Betriebe: 3: 5-10 ha, 4: 10-20 ha, 3: 20-100 ha.

Friedrichshagen besaß keine Schule. Die Kinder besuchten die Schule in Alt Kiwitten (Alt Czayken).

Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 hatte Friedrichshagen keine Blutopfer zu beklagen. Verschleppt wurde Horst Sadlowski. Auf der Flucht kamen drei Personen ums Leben. Zwei Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Friedrichshagen hatte keine Ausbauhöfe.

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg